Publikation
Untersuchungen zu den Habitatansprüchen der Sumpfschrecke (Stethophyma grossum) und ihre Bedeutung für das Habitatmanagement
- AutorIn
Marzelli M
- Veröffentlichung
- 1997
- Quelle
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- Beschreibung
Die Bodenfeuchte von Herbst bis Frühjahr stellt unter mitteleuropäischen Bedingungen den Schlüsselfaktor für das Vorkommen der Sumpfschrecke Stethophyma grossum (Orthoptera, Acrididae) dar. Die Eier benötigen Kontaktwasser, um ihre Entwicklung erfolgreich abzuschließen. Die Weibchen legen im Spätsommer ihre Eier an feuchten Stellen ab, da diese Bereiche mit hoher Wahrscheinlichkeit auch im Herbst und Frühjahr feucht oder naß sind. Neben der hohen Bodenfeuchte sind für die Eientwicklung entsprechende Temperatursummen notwendig. Im Vergleich zu den meisten anderen mitteleuropäischen Arten benötigen die Sumpfschrecken jedoch keine sehr hohen Bodentemperaturen. Nach dem Larvenschlupf wirkt sich eine hohe Bodenfeuchte (stehendes Wasser) negativ auf die Populationsentwicklung der Sumpfschrecken aus. Zeitweise überschwemmte Flächen bieten größere Überlebenschancen als dauerhaft oder sehr lang überflutete Standorte. Heterogene Standortbedingungen, insbesondere ein Bodenfeuchtegradient steigern die Überlebenschancen von Stethophyma grossum. In Jahren mit besonders hohen Niederschlägen oder hohen Grundwasserständen haben trockene Stellen eine wichtige Funktion für das Überleben von Larven und Imagines. Andererseits spielen feuchte oder nasse Stellen unter sehr trockenen Witterungsbedingungen oder bei Grundwasserabsenkungen eine entscheidende Rolle für die Entwicklung der Eier von Herbst bis Frühjahr.