Südlicher Blaupfeil

Orthetrum brunneum

Weibchen des Südlichen Blaupfeils
Männchen des Südlichen Blaupfeils

Vorkommen und Bedeutung im LK Wunsiedel:

Orthetrum brunneum ist im Fichtelgebirge bislang nur in wenigen Habitaten anzutreffen, viele Jahre war eine Tongrube im Osten des Mittelgebirges der einzige Fundort. Hier hielt sie sich in einer kleinen, aber stabilen Population. Mittlerweile hat sie sich aufgrund des Klimawandels etwas ausgebreitet. Sie ist eine weit verbreitete Großlibellenart in Bayern, die aber meist nur zerstreut vorkommt.

Entwicklungszyklus:

Schlupfzeit ab Anfang Juni. Die Flugzeit endet spätestens im September. Die Entwicklung dauert meist zwei oder drei Jahre, bisweilen nur ein Jahr. Bei der Eiablage wirft das Weibchen, vom Männchen begleitet und überwacht, fliegend mit Wippbewegungen die Eier ins Wasser. Der Lebensraum war früher vorwiegend Fluß- und Bachauen mit großer Umlagerungsdynamik, mittlerweile ist sie als typische Pionierart hauptsächlich in sekundäre Lebensräume ausgewichen. Die können Abbaustellen sein, wie Sand- und Tongruben, mit flachen, sich rasch erwärmenden Rinnsalen. Die Art sitzt gerne auf warmen Böden und Steinen.

Körperbau:

40-45 mm lang. Beide Geschlechter unterschiedlich gefärbt. Männchen: Brust und Hinterleib blau bereift, Stirn weiß mit blauem Anflug, Augen bläulich. Weibchen: Körper braun-grau, Stirn weißlich, Augen mit hellem Anflug. Bei beiden ist der Flügelfleck hell und groß.

Jürgen Fischer, Wunsiedel